Die Recovery-Kurse RAMSES der Erfahrngsexpert*innen sind ein Resilienz-Training zur Überbrückung der Wartezeit auf einen Therapieplatz. RAMSES ist ein Akronym und bedeutet Resilienz durch Achtsamkeit, Mitgefühl und Schaffung emotionaler Stärke.
Was ist der Unterschied zum RASMUS Resilienz-Training, das ich durchführe?
RASMUS ist ebenfalls ein Akronym und bedeutet Resilienz durch Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und Selbstfürsorge. Die Inhalte bei beiden Trainings sind identisch. Es geht hauptsächlich um Achtsamkeit und die sieben Reseilienzfaktoren. Anders als in RASMUS sind im RAMSES-Kurs stets zwei Trainer tätig. Da dieser Kurs sich an Menschen richtet, die bereits die Erfahrung einer psychischen Erschütterung erlebt haben, ist es gut, wenn sich hier ein Trainer auf die Teilnehmenden konzentrieren kann um auf etwaige Reaktionen auf die Inhalte des Kurses reagieren zu können. So ist es eben auch beim RAMSES-Kurs für die Deutsche Depressionsliga.
Für die Depressionsliga diese Kurse machen zu können, war bereits 2022 ein Gedanke, den ich hatte. Als meine Kollegin Frauke von den Erfahrungsexpert-innen auch davon anfing, knüpfte ich Kontakte zum Vorstand der DDL. Die wiederum waren von der Idee begeistert und suchten und fanden eine Krankenkasse, die die Durchführung freundlicherweise finanziert - den AOK-Bundesverband. Die an den Trainings teilnehmenden Mitglieder der DDL zahlen nur einen geringen Eigenanteil.
Zusammen mit einer lieben Kollegin aus Schleswig-Holstein, die wie ich Genesungsbegleiterin ist, begleite ich das Training. In dem Kurs sind neun Mitglieder der Depressionsliga dabei. Alle beteiligen sich sehr stark an den Austauschrunden und Gruppengesprächen. Ich erlebe wie es in den Teilnehmenden gärt und manchmal auch brodelt. Sie beschäftigen sich mit den Inhalten und sind wiß- und lernbegierig. Es macht riesigen Spaß mit solch aktiven Teilnehmenden zusammen den Kurs durchzuführen. Meine Trainer-Kollegin ist eine wertvolle Ergänzung und wir sind ein mittlerweile eingespieltes Team. Die Vorbereitung wird immer Montags vormittags durchgeführt und am Freitag ist die nächste Einheit dran. Es macht Spaß und das Erlebte mit den Teilnehmenden gibt mir sehr viel zurück.
Da wir in 2023 leider nur fünf 10-Wochen-Trainings anbieten konnten, hatten auch "nur" 60 Menschen die Gelegenheit daran teilzunehmen. Ich würde mir wünschen, dass sich auch für 2024 ein Unterstützer findet, der für die DDL Resilienz-Trainings finanziert.
Ein Teilnehmer hat in seinem Blog einen Artikel über seine Erfahrungen mit dem Kurs aufgeschrieben: Recovery und Depression