Lärm und ständige Berieselung durch Musik in Kaufhäusern können bei hochsensiblen Personen für eine Reizüberflutung sorgen. Durch ihre hohe Sensibilität nehmen sie mehr wahr als Menschen, die nicht hochsensibel sind. Hochsensible Menschen hören Zwischentöne, hören nicht stimmige Tonfolgen. Bei gleichzeitig mehreren Musikwiedergaben wie auf Jahrmärkten oder in Freizeitparks fällt es diesen Menschen schwer sich auf eine Quelle zu konzentrieren. Auch Unterhaltungen an einem Tisch zu folgen, wenn mehrere Menschen gleichzeitig miteinander sprechen, grenzt schier an eine Unmöglichkeit für hochsensible Menschen.

Starke Gerüche oder gar Gestank können ebenfalls zu einer Reizüberflutung bei hochsensiblen Personen führen. Wer als HSP durch eine Parfümerie geht, wird sich bemühen so schnell wie möglich diesen Ort zu verlassen. Viele verschiedene Duftnoten, teils sogar recht aufdringlich oder so penetrant, dass es wirklich stört, laden Hochsensible nicht dazu ein dort länger zu verweilen als nötig.

Lärm und starke Gerüche verursachen auch bei nicht-hochsensiblen Menschen Stress. Kommt dann noch Leistungs- und/oder Anpassungsdruck dazu, brechen hochsensible Menschen irgendwann zusammen. Hochsensible Menschen haben daher eher ein Burnout-Syndrom.  Hier hilft das, was HSP, die sich mit ihrer Besonderheit auseinandergsetzt haben, erlernt haben: Rückzug an einen Ort, an dem die äußeren Einflüssse nicht vorhanden sind.

Rückzug ist die beste Möglichkeit für hochsensible Menschen der Reizüberflutung zu entkommen. Oftmals genügt schon der Rückzug in die eigenen vier Wände, wo man mal ungestört sein kann. Diese Menschen bevorzugen auch den Urlaub in ruhigeren Gegenden, an denen sich die Urlauberströme nicht ergießen. Meist ist hier ein eigenes Ferienhaus die beste Möglichkeit.

Wenn sich ein HSP zurückzieht, geht das nicht gegen die Mitmenschen. In diesem Moment benötigt der Hochsensible einfach eine Auszeit von den auf ihn einstürmenden Reizen.

Durch ihre Hochsensibilität haben diese Menschen nicht nur die bisher geschilderten Reizüberflutungen. Sie haben damit auch auch Gaben, die andere Menschen manchmal in Staunen versetzen. Wenn ein hochsensibler Mensch einen Raum betritt, in dem sich bereits andere Menschen versammelt haben, kannn ein HSP erspüren, welche Stimmung gerade in diesem Raum herrscht. Er kann auch bei einzelnen Menschen spüren, wenn es diesen gerade nicht gut geht.

Für HSP stellen oft größere Menschenansammlungen wie z.B. Weihachtsmärkte, Konzerte, o.ä. eine große Herausforderung dar. Nicht nur wegen Lärm, vielen verschiedenen Düften, usw., sondern auch wegen der vielen Menschen, die oft dicht an dicht gedrängt stehen.

Gerade wenn Menschen noch recht frisch von ihrer Hochsensibilität erfahren haben, haben sie oftmals noch keine Strategie entwickelt um damit umzugehen. So kann es gerade in dieser Gruppe schnell zu Erschöpfungszuständen kommen. Die vielfältigen äußeren Einflüsse und die inneren Mechanismen als Reakton darauf, stellen eine Reizüberflutung dar. HSP hören im sprichtwörtlichen Sinne "das Gras wachsen".

Hochsensible Menschen haben ein reichhaltiges inneres Leben an Gedanken und Gefühlen. Sie denken an vielen Stellen weiter. Sie erkennen, wenn ein Plan nicht zu Ende gedacht ist und sich Lücken auftun. Mit mehr hochsensiblen Menschen in der Politik hätten viele Gesetze nicht so viele Schlupflöcher.

Hochsensibel Menschen sind meist sehr kreativ. Sie haben Ideen und eine reiche Phantasie, die sie am Besten im Bereich der Kreativität entfalten können.

Wenn man die bisher genannten Aspekte der Hochsensibilität betrachtet, erscheinen Arbeitsplätze im Bereich Kreativität am Besten geeignet, wenn sie viel Freiraum zur Entfaltung haben. Hoher Anpassungsdruck an Vorgaben oder durch Einschränkung der Kreativität mit Ideen Anderer, kann bei diesen Menschen schnell zu Erschöpfung und letztendlich auch Aufgabe führen.