...und was draus gemacht

Die Diagnosen, die ich 2007 erhalten hatte, waren letztendlich das Ende meiner berufichen Kariere. Knapp ein Jahr später hatte ich einen Herzinfarkt und mußte mir eingestehen, dass es so nicht weiter gehen kann. Als ich versuchte, das meinem Arbeitgeber klar zu machen, begann für mich ein vierzehn Monate langer Kampf um meinen Arbeitsplatz, den ich 2010 im Mai aufgab.

Meine Abteilungsleitung hat mich systematisch gemobbt. Und da ich meine Krankheitszeiten nicht beeinflussen konnte - wer kann schon beeinflussen, ob er krank ist oder gesund? - wurde mir 2010 nach einem Eisunfall gekündigt. Dank meiner guten Anwälte bekam ich eine gute Abfindung, mit der ich meine Schulden begleichen konnte, und ein gutes Zeugnis.

Ich hatte in den vorherigen drei Jahren gelernt meine Masken abzulegen und mich so zu geben, wie ich bin. So schlecht konnte ich nicht sein, wie ich jahrzehnte geglaubt hatte. Das hatte ich in dem Reha-Aufenthalt gelernt. Also ging ich ganz offen damit um, dass ich einen Burn-Out erlitten hatte. Leider ist unsere Wirtschaft auf sowas gar nicht gut zu sprechen. Ich fand keinen neuen Arbeitgeber in meinem angestammten Beruf.

Nach längerem Nachdenken gestand ich mir ein, dass ich nicht mehr als EDV-Administrator arbeiten mochte. Ich wollte - wenn möglich - nichts mehr mit Computer zu tun haben.

Nach dieser erfolglosen Maßnahme durch die Agentur für Arbeit und dem zusätzlichen Tod meiner Mutter brach ich erneut zusammen und fuhr nochmals zu einer Reha. Die Maßnahme der Arbeitsagentur war schließlich nicht so sinnlos, wie es den Anschein hatte. Ich hatte zwar keinen neuen Job, aber ich wußte, dass ich gut darin war Menschen zu begleiten, zu unterstützen oder ihnen zu helfen. Auch mit meinem Wissen im Bereich EDV.

Das zeigte sich auch in der anschließenden Tagesklinik und so war es kein Wunder, dass der Sozialarbeiter dort mich auf die EX-IN-Ausbildung aufmerksam machte. Vorteil dieses Projektes ist, dass meine Depressionen und mein Burn-Out kein Manko darstellen, sondern geradezu eine Voraussetzung sind.

2016 schloß ich diese Schulung ab und arbeite seither als EX-IN-Genesungsbegleiter in verschiedenen Unternehmen der Wiedereingliederungshilfe in Hamburg. Das ganze ist mir so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich heute neben meiner Arbeit diverse andere Sachen im Bereich der Psychiatrie und Genesungsbegleitung mache.

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