Burnout

Seit dem Inkrafttreten der ICD11 gibt es einen Code für das Burnout-Syndrom (Code QD85). 

H.J.Freudenberger war ein deutsch-amerikanischer klinischer Psychologe und Psychoanalytiker. Er publizierte 1974 den ersten wissenschaftlichen Artikel zum Thema Burnout-Syndrom.   Sein Engagement in der Freiwilligenarbeit war auch die Grundlage für die Entwicklung seines Konzepts des Burnout-Syndroms. 

Laut WHO gelten die folgenden Symptome für die Diagnostizierung eines Burnout-Syndrom gemäß ICD11:

  • das Gefühl des Ausgebranntseins,
  • eine innere Distanz zur Arbeitsstelle, oft verbunden mit einer negativen Haltung zum eigenen Job oder Zynismus und
  • geringere berufliche Leistungskraft. (Vgl. WHO)

Doch was hat das mit meinem Leben zu tun?

In den Jahren 2002-2007 arbeitete ich sehr hart und sehr viel um ein traumatisches Erlebnis bei der Klinikeinlieferung einer mir nahestehenden Person zu verdrängen. Damals kam ich noch nicht auf die Idee, dass ich dieses Trauma verarbeiten könnte und müsste. Anfang 2007 wurde mir klar und deutlich, dass ich mich völlig verausgabt hatte. Ich fühlte mich ausgebrannt und hatte deutliche Leistungseinbußen. Oftmals schleppte ich mich zur Arbeit mit der Hoffnung, dass ich heute weniger Hilferufe meiner User bekommen würde. Statt zu arbeiten spielte ich oft nur am PC oder starrte vor mich hin. Irgendwann nahm ich meine gesamte verbliebene Kraft zusammen und suchte im Internet nach den Symptomen. Mir war klar, dass das, was ich da in meinem Leben erlebte, nicht "normal" bzw. gesund war. Ich wurde relativ schnell fündig, verifizierte meine Suchergebnisse jedoch noch ein paar mal, bis ich mir relativ sicher war, dass ich einen Burnout hatte. Dazu beigetragen hat auch die Internetseite "Das Burnout-Syndrom", die es mittlerweile nicht mehr gibt.

Eines schönen Tages ging ich zu meinem Hausarzt und besprach das mit ihm. Er bestätigte meinen Verdacht und stellte mit mir zusammen einen Antrag auf Rehabilitation bei der Deutschen Rentenversicherung Bund. Die sendete den Antrag postwenden zurück und bat mich um Besuch bei einem Psychologen meiner Wahl. Ich ging also zu unserem Ortsansässigen Psychologen und Neurologen und der sagte nur: "Ja, das ist ein Burnout." Im selben Atemzug nannte er mir eine seiner Meinung nach gute Klinik zur Behandlung ganz in der Nähe.

Im Juli 2007 bekam ich recht kurzfristig einen Platz in der Klinik. Kleiner Tipp: es hilft, wenn man irgendwann mal in der Klinik anruft und dort sagt, dass man wirklich sehr leidet. Mir hat es geholfen, sonst hätte ich meinen Aufnahmetermin erst im August 2007 gehabt.

Ein wenig überracht war ich dann nach dem ersten Arztgespräch: Eine Diagnose namens Depressionen stand darauf. Heute weiß ich das, was mir damals unklar war: Eine Diagnose Burnout gab es bis 2022 nicht offiziell. Da jedoch nach dem Modell Zyklus der Burnout-Entwicklung nach H.J. Freudenberger auch Depressionen gehören, wurde bis 2022 die Diagnose Depression verwendet, da sie im Gegensatz zum Burnout einen ICD-Code (F32) hatte.

Ich genoß die Zeit in der Klinik. Die größte Hilfe waren für mich die Gespräche mit Mitpatienten und dass ich in meinen Behandlungsplan lange Phasen der Ruhe hatte integrieren können. Mit der Ärztin, die den Behandlungsplan erstellt hatte, hatte ich noch ein paar Mal daran gefeilt und schließlich Montags bis Mittwochs morgens nach dem Kaffeetrinken nur Schwimmen und kurz vor dem Mittagessen Entspannungsübungen. Ansonsten saß ich gerne auf meinem Zimmer an der offenen Balkontür und las.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.