Erinnert sich noch jemand an eines der ersten Computerspiele, das 1982 erschien? Der Entwickler war Hiroyuki Imabayashi aus Japan. In dem Spiel geht es darum, als Lagerarbeiter Kisten auf dafür vorgesehene Stellen zu schieben. Ziehen geht nicht.
Als Computer-Neuling habe ich das Anfang der Neunziger sehr gerne gespielt.
In der Klinik fühlte ich mich plötzlich daran erinnert.
Wie fremd gesteuert begann der Tag. Jeden Morgen Blutdruck messen, Blutzucker messen, usw.
Eines Morgens wurde ich von drei Leuten gleichzeitig "belagert":
Eine Pflegekraft wollte Blutdruck- /Blutzuckermessung machen, ein Mensch brachte das Frühstück, und gleichzeitig wollte mich jemand zur Augenambulanz bringen. Ich fühlte mich völlig überfordert. Was sollte ich zuerst machen?
Da ich bei Überforderung dazu neige, mit Gesten und Worten um mich "zu schlagen", habe ich die Leute angebrüllt. (War nicht sehr nett von mir ;-))
Ich bin ein Mensch, der morgens seine Ruhe braucht. Gerne habe ich nach dem Wachwerden zuerst meine Badezimmerzeit von ca. 30 Minuten. Danach anziehen und dann frühstücken. Erst dann bin ich bereit Termine wahrzunehmen.
In der oben genannten Situation in der Klinik machte ich den Fehler mich ohne Badezimmerzeit, Anziehen und Frühstück in die Augenambulanz bringen zu lassen. Fehler deshalb, weil ich auf den zugigen Fluren der Ambulanz zwei Stunden saß und währenddessen zwei Untersuchungen hatte.
Der Mensch, der mich zur Ambulanz gebracht hat, machte noch zusätzlich Druck indem er meinte, er storniere den Auftrag als ich nicht sofort reagiert habe. Hätte geheißen, ich hätte meine Untersuchung nicht bekommen, weil ich nicht erschienen wäre.
Letztendlich stellte sich heraus, dass ich erstmal eine halbe Stunde auf besagtem zugigen Flur saß.
Wie eine Kiste fühlte ich mich auch deshalb verschoben, weil man mir in der Klinik vorher nie sagte, wann ich abgeholt werden sollte. Abholungen zu Untersuchungen wie CT und Augenambulanz kamen immer völlig überraschend.
Ja, ich kenne den Personalnotstand in der Pflege. Dennoch gehört es sich für mich, dass man den Patienten über das weitere Vorgehen informiert! Den Patienten einbeziehen statt über ihn hinweg bestimmen, trägt dazu bei, dass der Patient sich auch gut aufgehoben fühlt. Bei mir jedenfalls hat sich das Gefühl gut aufgehoben zu sein nicht eingestellt. Auch deshalb nicht, weil die Ärzte mich nicht über den Behandlungsverlauf informierten. So gab mir eine Ärztin eine Tablette für/gegen den hohen Blutzucker, in dessen Nebenwirkungen Kurzatmigkeit steht. Verordnet man sowas einem Asthmatiker?
Wie das klingt. Als sei der ganze Mensch auf einen Schlag krank. Solche Aussagen zeigen nur, dass derjenige der das sagt, keine Ahnung von Recovery und Empowerment, geschweige denn von Salutogenese hat. Meist sind dies Ärzte, die "nur" körperliche Erkrankungen behandeln. Leider vergessen sie, dass die Psyche dabei eine große Rolle spielt wie gesund bzw. krank der Paient sich fühlt.
Manchmal mutet uns das Leben zu, Dinge zu tragen, für die wir keine Taschen haben. Dieser Spruch befindet sich auf meinem Lieblingsbeutel aus Stoff. Viele Monate ging es mir in Bezug auf meine Psyche richtig gut. Auch körperlich schien es wenigstens stabil zu sein. Doch im Verborgenen geschah etwas, was vieles in meinem Leben in Frage gestellt hat.
Das Jahr 2022 geht langsam aber sicher dem Ende entgegen. Vieles hat sich ereignet. Wir konnten viele Veranstaltungen wieder in Präsenz durchführen. Auch wenn es zum Ende des Jahres hin wieder nur mit Maske und/oder Abstand ging. Ich habe mich sehr gefreut viele Menschen wieder live und in Farbe sehen zu können.
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